a k t u e ll e s

 Inzwischen

hat ein viel subtileres städtebauliches Architektur Problem sich in unserer Stadt eingenistet: der Museumsneubau auf dem Kulturforum.
 Ich, der in Berlin den globalen Hauch der modernen Architektur 1957 mit der Eröffnung der Internationalen Bauausstellung erleben durfte und dann ab 1963 den Aufbruch der Stadt nach Westen mit Philharmonie, Nationalbibliothek, Märkischem Viertel, Autobahnüberbauung Schlangenbaderstrasse, begleitete muß heute erleben, daß die Gier nach Neuen Museen nicht davor zurückschreckt einen baulichen Prototyp, die Scheune, bestens bekannt von Aldi- und Lidlläden als „neuen Museumstyp“ zu kreieren.
ein xxl Stadel, überfrachtet mit helvetischem Nationalsymbol. Posener, der seinerzeit den Entwurf von Hollein favorisierte wird sich im Grabe umdrehen. Wie die verdienten Kollegen darauf  kamen soll ihr Geheimnis bleiben, daß sich jedoch das Preisgericht mit Frau Grütters und Herrn Lederer dazu hinreissen liessen den Entwurf zu prämieren ist die Schande für unsere Stadt. Es gibt dazu den bezeichnenden Artikel in der ZEIT Nr 52, 13.12.18 „Was guckst Du?“. Der Kollege Volkwin Marg nennt den Bau einen Skandal, andere
eine Katastrophe.Er ist auch der der das Hauptproblem des Forums angeht, mit der Eintunnelung der Bundesstrasse 1. Mit ihr würde man das Thema neu denken müssen. Jetzt sorgt sie für Ruderalbewuchs der Abstandsflächen demnächst möbliert mit einer Tramstation!                                                                                                               

,am 20.12.18




Herrn 
Prof. Harald Bodenschatz TU BERLIN 
harald.bodenschatz@tu-berlin.de


Betrifft die Städtebauliche Konzeption Bauausstellung Berlin 2020
 
Geehrter Herr Bodenschatz, 

nachdem ich nunmehr zum wiederholten mal das Vergnügen hatte Ihren brillanten Ausführungen zu folgen habe ich mir nach dem Werkbundgespräch vorgenommen kurz niederzuschreiben was dazu zu sagen ist von jemandem der seit 1963 in Berlin lebt, in Folge der Bauausteilung 1957 an der TUB Architektur studiert und miterlebt hat in welchem rasanten Tempo sich unsere Stadt entwickelt hat, als Architekt und Bauunternehmer. Nach dem Urania Vortrag habe ich ausgerechnet daß die 24 inzwischen 12 Radialen bei der angenommenen Breite mindesten 100 km2 zu bearbeitende Fläche beträgt die um die gewünschte Verdichtung zu erlangen um mindesten 0,2 der GRZ hochgestuft werden müßte, ein Bauvolumen von 20 000 000 m2 Bei Annahme von € 1000/m2 BGF Baukosten sind das 20 Milliarden € . 
     Da muß ich Stimann beipflichten, eine tolle Seminaraufgabe. Leider haben wir auch keine Erwartung an einen Ort wie den in London den Sie zeigten, höchstens den neuen Flughafen den mit einer U Bahn an Tempelhof anzuschließen auch schon im Gespräch war. 
     "Radikal radial" provoziert neben den vorgebrachten Einwänden (kein Druck da, noch kein zündender Gedanke, auch nicht von der Senatsseite) erstens die Frage die Verknüpfung der Radialen untereinander (das könnte ich mir vorstellen haben Sie absichtlich weggelassen, ebenso wie die Aufhebung und Umnutzung einzelner zugunsten weniger marginaler Radialen)) 
und zweitens 
     wie geht die Innenstadt (enden in Nichts?) damit um. Das Thema für den "citylover". 
     Es fallen dazu der Scharounsche Netzplan ein dem der Schwedlerscher Verkehrsplan der autogerechten Stadt ein wenig zu folgen suchte, das Grünzonenkonzept das mit "Grünzungen" im Wettbewerb 1956 und vehement von Herta Hammerbacher vertreten wurde, diverse Senatsuntersuchung an denen auch Ihr Kompagnon beteiligt war (Küchentrasse!) und Klaihusens/Hämers Rekonstruktion der Orte. 
     Mich, den Citylover hat zu jeder Zeit die Innenstadt in der städtebaulichen Forschungsarbeit beschäftigt. 
      Daß Berlin "viele Orte ist" (Werner Düttmann, 86 gest.) hat nicht davon abgehalten darüber nachzudenken wo sich diese Orte am deutlichsten verdichtend zeigen und miteinander/kommunizieren. Von Kreuzberg aus gesehen war es nicht gerade leicht den Cityschwerpunkt Ost mit dem Cityschwerpunkt West zu verschmelzen um das Herz unserer Stadt, den Tiergarten, aber ein Anfang. Das war 1977. In der Zwischenzeit haben sich viele Orte weiter entwickelt
     (Potsdamer Platz, Humboldhafen, Regierungsviertel etc), die Stadt gehört zusammen aber kein Raumbild der Innenstadt prägt sich ein. Zivi Hecker hat mit der Galerie Aedes mit dem Brandenburger Tor Platz versucht von innen heraus diesen Prozeß anzuregen, liegt da nicht auch wo das Kulturforum? Diese Problematik einleuchtend zu formulieren zusammen mit der von Meier-Hartmann angeregten zur Schaustellung der gelungenen(?) Verzahnung der Hauptstadt der DDR und West-Berlin könnte gut sinnstiftender Bauausstellungsinhalt der Hauptstadt Berlin sein, der keine große finanzielle Ausstattung benötigt. Wie und daß das gemeistert wurde und sich weiterentwickelt wirkt für alle jene Städte und Menschen die "Teilung" überwinden anregend, Ich glaube der Grund warum uns so viele Menschen besuchen. Das wirkt auf die Politik einleuchtend. 
     Die Berlin- Brandenburg Austausch-Problematik und diese behandelt ja das Radialen- Konzept, ist dagegen eher von lokaler Bedeutung, 
     Wir werden weiter diskutieren, eine Disziplin in der  Soziologen überlegen sind. 

Mit kollegialen Grüssen 


Juli 2011mailto:harald.bodenschatz@tu-berlin.defile://localhost/Pra%CC%88sentation%20Sebastian%20Kapretz,%20Architekt-3.pptshapeimage_1_link_0
         

             

                                                                                                                               Herz&Niere

                                          Das Herz unserer Stadt ist der Tiergarten.